Räbdächli by Ueli Abbuehl
Sandige Böden, heisse Sommer und kalte Winter formen den Wein vom Räbdächli im solothurnischen Kuettigkofen seit 15 Jahren. Das Räbhüsli ist selbstgebaut und ist das Wahrzeichen des „kleinen“ Rebbergs. Muscat Oliver, Muscat Bleu und Solaris werden als Cuveé „Räbdächli“ verarbeitet und von FREDY MAROLF jun. aus Erlach jährlich vinifiziert.
Wie alles begann
Ich bin 1998 mit meiner kleinen Familie in Küttigkofen angekommen, wir kamen „aus der Stadt“ und hatten plötzlich einen Garten! Meine Frau Venancia kam aus einer philippinischen Bauernfamilie und auch ich habe Bauernwurzeln im Berner Oberland. Der Garten wurde unsere Leidenschaft, als dann kurze Zeit später das Land mit sandigem Boden und Südhang oberhalb unserer Strasse und unserer Küche als Bauland verkauft werden sollte, haben wir es kurzerhand gekauft und begannen 2002, einen kleinen Rebberg anzulegen. Die Muscat oliver -Reben entdeckten wir auf einer Besichtigung der Rebschule Auer in Hallau, das Ernteergebnis stachelte uns ungemein an, die Anlage auszubauen, ab 2005 begann die Vinifikation mit Fredy Marolf in Erlach, welcher mich sponsorte, mir persönlich den Rückschnitt instruierte und mich durch das Weinjahr mit Rat und Tat begleitete, es entstand rasch eine Gemeinschaft von Leuten, welche den Wein toll fanden und beim Projekt helfen wollten und bei der Ernte halfen, der Solothurner Rebbaukommissär Sepp Brägger „segnete“ unseren Weingarten 2006 als schönes lokales Projekt ab und erlaubte uns damit, 2 1/2 mal soviel Fläche (0.2 ha) zu bestocken wie sonst erlaubt war, der Trend war gesetzt und das halbe Dorf kam daher, ich übergab einen Teil des Rebbergs an meine Nichte Jinky und ihren Mann Stefan, welcher mit mir als Assistenten das Rebhäuschen baute, wovon sich der Name des Weins, „Räbdächli“, ableitet.
2011 verfasste der Hobbywinzer, Jurist und Kantonsrat Manfred Küng ein Buch über die Solothurner Weine und tauchte bei mir auf, wir gründeten die Schiller Weinbaugenossenschaft , es folgten mehrere Versuche, einen zweiten, grösseren Rebberg zu gründen, was schliesslich dann 2014 mit Carlo Bernasconi als Betreiber gelang. Gegenwärtig besuche ich in Nachholbildung die Winzerschule in Wädenswil, auch in der Absicht, mich als kompetenter Partner in unserem Projekt einzugeben, wenn ich nicht mehr in der Medizin tätig sein werde, aber auch, um Wissen und Fähigkeiten meinerseits auszubauen.
Muscat oliver und Muscat bleu haben sich in unserem Hausrebberg durch die Historie, durch die gemeinsame, sehr attraktive Muscat-Aromatik und durch ihre lockerbeerige Struktur mit einem gewissen Schutz vor einem verheerenden Wespenfrass durchgesetzt
Wir hatten in den ersten Jahren PIWI-Sorten Marechal Foch und Leon Millot, welche öfters durch den engen Traubenstand bei den ersten Wespenstichen zu Fäulnis des ganzen Traubenstandes führten, weswegen wir sie ersetzt haben, aber ich würde diese Sorten mit entsprechendem Netzschutz der Trauben wieder anpflanzen, weil sie fast keinen Pflanzenschutz brauchen und und ein spezielles Aroma im Wein hervorbringen.
Mit Solaris habe ich eine weitere PIWI-Sorte angepflanzt, in der Absicht, wenig Pflanzenschutz betreiben zu müssen und eine aromatisch sehr ansprechende Frucht zu ernten.